Bis vier Jahre - Gemeinsam Musizieren
"Gemeinsam Musizieren" für die Altersgruppe 0 bis 4 Jahre findet immer statt in Begleitung einer Bezugsperson.
In einer Gruppe sind max. zehn "Familien". Der Musikgarten ist in drei Altersgruppen unterteilt: Babys, Kinder ab 18 Monate und ... ab 3 Jahre.
Innerhalb einer Altersgruppe bleibt die Anforderung konstant, von Kurs zu Kurs steigt sie an.
Babys | Miterleben | Die Babys sind einfach dabei, während wir musizieren. Sie lernen aber bereits elementare Abläufe, gewöhnen sich an das Musizieren in der Gruppe und lernen unsere Lieder und unser Equipment kennen. |
ab 18 Monate | Mitmachen | Ab 18 Monate können die Kinder immer mehr selbst mitmachen. Und sie wollen auch immer mehr mitmachen, denn sie haben uns schon so lange beobachtet. |
ab 3 Jahre | Mitsingen | Ab 3 Jahre wird die Sprache immer wichtiger, deshalb heißt es jetzt immer öfter "mitsingen" und "mitsprechen". Die Sprache holt zusammen mit der Bewegung die Musik in unseren Kopf. |
Sie können in jedem Kurs zu jeder Zeit beginnen, sofern ein Platz frei ist. Ist kein Platz frei dauert es nicht lange, bis einer frei wird ... so ist das im Flohzirkus, nach einer gewissen Zeit hüpft man altersbedingt weiter.
Warum schon die Babys?
Diese Frage höre ich öfters, meist zusammen mit: Was kann man denn mit denen schon machen?
Bei den Babys geht es natürlich nicht darum, dass sie nach Hause kommen und etwas bestimmtes können. Bei Babys geht es vor allem darum, sie mit Musik vertraut zu machen, sich mit Musik und in der Musikstunde wohl zu fühlen, damit in der nächsten Altersgruppe alles besser läuft. Und das tut es tatsächlich. Bei Babys und Kleinkindern kommt der Lernerfolg nicht sofort, sondern zeitversetzt.
Es ist wie mit der Sprache: Man spricht immer mt Babys, aber den Satz "Peter geht nach Hause" wird man erst von Dreijährigen hören.
Das Fazit aus meiner mehr als zehnjährigen Erfahrung mit dem Babykurs lautet: In diesem Alter entstseht die Liebe zur Musik und ich sage heute: Der Babykurs ist der wichtigste Kurs überhaupt.
Denn die Liebe zur Musik ist die Grundlage für alle weiteren Kurse.
Ab den Neunzigerjahren gab es einen Schub in der Babyforschung. Ermöglicht wurde dieser durch neue Untersuchungsmethoden. Und so weiß man heute viel mehr über "was" und "wie" Babys lernen, als in den Jahren zuvor.
Man weiß heute:
- Musikalisches Lernen beginnt bereits im Mutterleib. Damit bestätigte die Forschung viele Beobachtungen von Müttern und Hebammen.
- Viele elementare Lernfenster liegen im ersten, zweiten, dritten Lebensjahr.
Elementar, weil andere Fähigkeiten drauf aufbauen.
Beispiel: Grundschlag - zweites Lebensjahr.
Darauf bauen auf die Rhythmusbausteine ab dem dritten Lebensjahr.
Darauf baut auf das Instrumentalspiel auf Orff-Instrumenten ab dem vierten Lebensjahr und anderen Instrumenten wie Geige, Klavier ab dem fünften, sechsten Lebensjahr.
Lernfenster bedeutet: In diesem "Zeitraum" wird der Inhalt besonders leicht gelernt. Hat man es "verpasst", kann man es später zumeist immer noch lernen, es dauert dann nur länger und erfordert intensivere Arbeit. Es ist ähnlich wie mit Lesen und Schreiben. Das lernt man leicht im Grundschulalter, aber erwachsene Analphabeten tun sich sehr schwer damit.
Aus meiner etwa 20-jährigen Erfahrung mit dem Vorschulalter kann ich sagen, je früher, desto besser.
Als mein Studium anfing, war der früheste Beginn mit vier Jahren in der MFE. Kurse für Kinder zwischen Null und vier Jahren gab es noch nicht.
Heute tut es mir immer leid, wenn Eltern erst mit vier Jahren den Weg in die Musikstunde finden. Da wurde schon viel verpasst.
Lange Rede kurzer Sinn: Man fängt den Musikunterricht bereits mit dem Babyalter an, weil man durch Erfahrung und Forschung weiß, dass in diesem Alter bereits wichtige elementare Lernschritte erfolgen.